Mittwoch, 9. Dezember 2020

Nationalrat sagt JA zum Schutz von Kindern

 

Heute stimmten alle Fraktionen, außer die SVP, im Nationalrat einem Postulat zur gewaltfreien Erziehung zu. Damit beauftragt er den Bundesrat zu überlegen, wie dem Anliegen im ZGB den Grundsatz der gewaltfreien Erziehung zu verankern, am besten entsprochen werden kann. Bundesrätin Karin Keller-Sutter empfahl dem Parlament die Annahme des Vorstosses, sagte aber: «Der Bundesrat ist überzeugt davon, dass eine Bestimmung im Zivilgesetzbuch nicht die Lösung des Problems ist.» Er sei jedoch bereit, zu prüfen wie dem Anliegen, nämlich dem Schutz von Kindern vor Gewalt in der Erziehung, am besten entsprochen werden kann. Immerhin, es ist ein Schritt in die richtige Richtung!

Die Arbeit geht aber weiter. Es braucht dieses Gesetz im ZGB, leider gibt es immer noch genügend GegnerInnen. Insbesondere zum Beispiel Justizministerin Keller-Sutter, wie sie oben zitiert deutlich sagte. Dies obwohl das Postulat den Bundesrat beauftragt, zu überlegen, wie die gewaltfreie Erziehung gesetzlich verankert werden kann. Man kann ja gespannt sein, wie der Bundesrat diese Knacknuss lösen will. Schliesslich verlangt auch die Uno von der Schweiz ganz deutlich, die gewaltfreie Erziehung ins Gesetz zu schreiben.

 

Lesetipps:

«Zwar verhindern Gesetze allein nichts», wie Karin Hoffsten in der WoZ schreibt: «Aber das Wissen, dass etwas verboten ist, hat gesellschaftlich eine Wirkung.» Dezember 2020

«Gesetzlich tolerierte Ohrfeigen» von Natalia Widla in der WoZ Dezember 2020

Studie der Universität Fribourg: «Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz» 2020