Sonntag, 23. August 2020

Europas Schande  -  schlimmer wirds (n)immer:  «vom Hals geschafft»

 

Die Enthüllung der «New York Times» vom 14. August ist schockierend: Die amerikanische Zeitung berichtete, dass griechische Küstenwächter in den vergangenen Monaten mindestens 31-mal Flüchtlingsgruppen aus Auffanglagern auf den Ägäischen Inseln geholt hätten, sie aufs offene Meer hinausfuhren, an der griechischen Seegrenze mitten in der Nacht in Schlauchboote setzten und sie dann ihrem Schicksal überliessen. Mindestens 1'072 Menschen hätten sich die Griechen auf diesem Weg vom Hals geschafft. Die 50-jährige Syrerin Najma al-Kathib erzählte der «New York Times», wie sie und 22 andere, darunter 2 Babys, mitten in der Nacht aus ihrem Lager auf Rhodos geholt und von maskierten Männern - sehr wahrscheinlich Angehörige der griechischen Küstenwache - weit aufs Meer gebracht wurden. «Ich habe Syrien aus Angst vor den Bomben verlassen. Aber als ich das erlebte, wünschte ich mir, ich wäre zu Hause im Bombenhagel gestorben», sagte Najma al-Kathib. Überlebt hat sie die Horrornacht auf dem Meer nur dank der türkischen Küstenwache, die das Boot entdeckte und an Land holte.... Es ist unfassbar, was die Griechen sich unter dem konservativen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis leisten - und Europa sieht zu. Und die Schweiz? BR Sommaruga besuchte Lesbos das letzte Mal im 2017. SRF

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Und: «Die Schande Europas» von Jean Ziegler, Bertelsmann 2020