Dienstag, 8. Juni 2021

Die Schweiz setzt die UN-Konvention für die Kinderrechte nicht um

 

Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz lancierte heute seine Kampagne «Kinder haben Rechte». Es fordert eine nationale Kinderrechtsstrategie.

 

Alle fünf bis sieben Jahre muss die Schweiz dem UN-Kinderrechtsausschuss in Genf über ihre Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte des Kindes (UN-KRK), die sie 1997 ratifiziert hat, berichten. Der Bund zeigt sich optimistisch: «... die Schweiz hat seit der letzten Überprüfung im Januar 2015 Fortschritte bei der Umsetzung der UN-KRK gemacht». Das Netzwerk - dem 50 Organisationen in der Schweiz angehören - teilt diese Einschätzung nicht. Insbesondere fehle es an einer nationalen Kinderrechtsstrategie, denn es hänge vom Wohnkanton ab, wie Kinder und Jugendliche ihre Rechte wahrnehmen könnten. So fordert das Netzwerk eine nationale Strategie für die Bereiche Gewaltprävention, Zugang für Unterstützungsangebote für Familien, die Qualität in der Heimunterbringung und bei Pflegeplätzen.

 

Weitere Forderungen betreffen die Kinderarmut in der Schweiz («260'000 Kinder leben an der Armutsgrenze»), die geflüchteten Kinder oder die Gewalt in der Familie («Gewalt ist Alltag in Schweizer Familien»). Um der Gewalt in der Familie zu begegnen, fordert das Netzwerk, dass das «Recht auf gewaltfreie Erziehung im Zivilgesetzbuch» endlich verankert wird.

Die detaillierten Forderungen finden sich hier

Video «Kinder haben Rechte»: hier